Der Nachfolger unseres Opel Frontera (mit dem wir eigentlich recht zufrieden waren) war nicht leicht zu finden. Die SUV-Welle rollte schon voll - den Opel Antara als "Nachfolger" des Frontera zu bezeichnen grenzte schon an Käuferverarschung. Leiterrahmen, Starrachsen und Permanentallrad waren out, dafür alle möglichen elektronischen Spielereien, die das Fehlen ebendieser kompensieren sollten, in. In die engere Wahl kamen der Toyota Landcruiser (J12), der FJ Cruiser (J12-Technik mit Retro-Karosserie und 4.0L Benziner), der HZJ 76 (4.2L Saugdiesel - in der Anschaffung viel zu teuer!), der Iveco Massif (LKW mit Playmobil-Armaturenbrett) und so ziemlich zuletzt der Land Rover Defender 2.4 TDCI. Und der wurde es dann letztlich auch - obwohl Kerstins Gesichtsausdruck beim ersten Einsteigen ("Sitz' ich noch halb draußen? Wohin mit den Beinen?") eher nichts Gutes vermuten ließ, hatte uns doch ein findiger Verkäufer zuvor mit einer Probefahrt im Discovery 3 (aka "rollender Mutterleib") zu ködern versucht.

Zwischenstand nach 5 Jahren und 86000km:

Vorderes Differential (und als Folge davon der linke Homokinet), Welle zwischen Getriebe und Verteilergetriebe, Dichtring der Handbremse (alles bekannte Schwachstellen) waren defekt und wurden innerhalb der Garantie gewechselt. Der Campingausbau zum Schlafen im Fahrzeug wurde über mehrere Iterationen optimiert. Die Anordnung von Liegefläche und Stauraum haben sich bewährt. Eine Luftstandheizung wurde 2013 verbaut - ein eindeutiger Komfortgewinn und nur zu empfehlen! Eine Neuplanung des Ausbaus steht erst mit dem Ableben der Kühlbox an (möge sie noch viele Jahre halten) - da kommt dann eine größere! Bislang letzte Änderung ist der Einbau eines Safety Devices Überrollkäfigs (keine Raketenwissenschaft, aber doch 30 Stunden Arbeit) und damit der Wegfall des Dachträgers. Und der Anbau einer ARB Seitenmarkise und die Anpassung der Selbstbau-Heckmarkise.

Weder Dachzelt (Wetter), noch Hubdach (Kosten) sind mittel- bzw. langfristig geplant bzw. möglich. Ein Dachzelt wäre zwar nett zu haben, der Ausbau hat sich aber so bewährt, daß das Geld in einem Kurzurlaub oder anderen Spielereien (z.B. am Auto) besser investiert ist.

...und die Zwischenwelle ist auch wieder fällig. Diesmal wird eine verbesserte von Ashcroft verbaut.

 

Résumé nach 100.000km:

Nachdem bei 87000km eine neue Steuerkette fällig war (Kette gelängt, Zahnräder idF. abgenutzt), hatte auch der kurze Werkststtaufenthalt in Bamberg (auf dem Weg zur Abenteuer Allrad; Öldruckleuchte flackert;  Werkstatt: "Öldruck geprüft, Öldruckschalter geprüft und ersetzt, Öldruck geprüft, Kontrollfahrt") noch ein Nachspiel. Beim Abnehmen der Ölwanne zur Kontrolle des Ölsiebes (im Rahmen der Pickerüberprüfung bei Ferry, dem Schrauber des Vertrauens) trat Unschönes zu Tage:

Kipphebel gerissen, Lagerteile und Späne im Motor verteilt, Ölpumpe dahin. Wie wir so noch von Bamberg nach Bad Kissingen, von dort über München nach Hause und dann noch eine Woche in Graz fahren konnten, ohne "etwas" zu bemerken, ist allen Beteiligten ein Rätsel. Jedenfalls sind wir seit Kilometerstand 99158 mit einem Tauschmotor, neuen Einspritzdüsen und neuer Kupplung unterwegs. Und zwar zum Einfahren auf den Land- und Forststrassen des Savinja-Tals in Slowenien, wo wir auch den Hunderttausender vollgemacht haben.

So ein Motorschaden erfreut auch die TD4-fahrenden Bekannten, die spätestens jetzt auch an das Anlegen eines dezidierten KFZ-Reparaturfonds denken. Andere hätten jetzt vielleicht das Handtuch ins Korn und die Flinte geworfen. Da einem Defenderfahrer aber frühzeitig die Zündhölzer abgenommen werden (damit er nicht bei jeder "Kleinigkeit" den Wagen abfackelt), wird der entstandene Unmut in einem vorgezogenen Umbau des Schlafausbaus (inkl. grösserer Engel-Kühlbox) und einem weiteren, "kurzen" Projekt abgearbeitet.